Wie so ziemlich jede andere beliebte europäische Stadt kann ein Trip nach Venezia ziemlich ins Geld gehen. Das ganze fängt schon bei den Hotels an. Wer halbwegs zentral wohnen will, nicht der Hostel-Typ ist (wie ich) und auch ein sauberes Zimmer haben will muss mit um die 70 Euro pro Nacht aufwärts rechnen. Wer einen Kaffee am Markusplatz oder Rialto-Brücke trinken will kann sich für den gleichen Preis etwas abwärts der Touristen-Hotspots 8 Espressi leisten. Und eine romantische Fahrt mit einem venezianischen Gondolier kostet für 30 Minuten auch so um die 35 Euro pro Person. Ihr seht also: man kann in Venedig ziemlich viel Geld liegen lassen. Muss man aber nicht. Oder wie in meinem Fall: kann man einfach nicht, weil es das Budget einfach nicht zulässt. Nichtsdestotrotz kann man sich eine wunderschöne Zeit mit kleinem Geld in Venedig machen und so vielleicht noch viel schönere Plätze der Stadt entdecken.
Günstig anreisen und sparen
Man kann es sich eigentlich denken, aber Venedig ist eine autofreie Stadt. Wer also mit dem Auto anreist, muss es außerhalb der Stadt abstellen. Und das kann ziemlich teuer werden. Eine Reservierung des Parkplatzes wird immer wieder empfohlen, pro Tag zahlt man um die 30 Euro, für einen Kurztrip in die Stadt zahlt man 7 Euro für 2 Stunden. Wer sich das ersparen möchte kann mit Bus, Zug oder natürlich auch Flieger anreisen. Aus Villach kann man zum Beispiel den ÖBB Intercity-Bus nehmen. Also hieß es für meine Schwester und mich um 5 Uhr Tagwache, um mit dem Zug von zu Hause nach Villach und dann mit dem ersten Bus nach Venedig zu kommen. Gezahlt haben wir pro Person um die 24 Euro. Zurück ging es dann mit dem Zug, aus dem einfachen Grund dass 1. ich weiter nach Wien musste und der Zug von Venedig gleich bis Wien durchgefahren ist und 2. die Verbindungen mit dem Zug doch regelmäßiger sind als die der Busse. Für den Zug haben wir auch um die 24 Euro gezahlt.
Unterkunft – AirBnB, Hostel oder Hotel?
Ich habe schon öfter erwähnt, dass ich nicht wirklich der Hostel-Typ bin. Ich möchte meinen Laptop im Hotel lassen und mich nicht den ganzen Tag drum sorgen müssen. Und nach einem langen Tag an dem ich kilometerweit durch die Stadt spaziert bin freue ich mich auf ein großes schönes Bett ohne mit jemanden socializen muss. Deswegen findet man mich meistens in Hotels. In Venedig ist das allerdings eine ganz schöne Challenge ein halbwegs preisgünstiges Hotel in halbwegs zentraler Lage zu finden. Wer aber wie wir etwas abseits wohnen, zum Beispiel im jüdischen Viertel oder auch auf einer Nachbarinsel wie Burano oder am italienischen Festland kann jede Menge Geld sparen. In unserem Fall haben wir uns für das jüdische Viertel entschieden, da wir sowieso nur zwei Tage in Venedig hatten und so nicht viel Zeit zum hin- und herfahren verschwenden wollten. Wir hätten in Burano noch günstiger wohnen können, aber mit 70 Euro pro Nacht in einem 4-Sterne-Hotel in Venedig mit wirklich sehr großem Zimmer und wunderschöner Lage sind wir super ausgestiegen. Gewohnt haben wir übrigens im Eurostar Residenza Cannaregio. AirBnB ist aber auch eine super Lösung, dort hab ich auch einige nette Unterkünfte entdeckt!
Pizza, Pasta und Espresso – haltet euch von den Sightseeing-Spots fern
Wie in jeder anderen Stadt auch, ist der Kaffee an den touristischen Sightseeing-Spots am teuersten. Während ihr in Italien generell für einen Espresso meistens 1 Euro zahlt, kann es schon vorkommen, dass ihr am Piazza di San Marco das 6-fache dafür zahlt. Meiner Meinung nach sind die Cafés, Restaurants und Eisläden abseits aber eh immer viel netter. Die Kellner sind entspannter, ihr erspart euch irgendwelche Aufpreise für Aussicht oder Musik und Pizza schmeckt überall lecker!
L’Aperitivo
Eine weitere tolle Möglichkeit um Geld zu sparen habe ich schon zu meiner Toskana-Zeit kennen gelernt: L’apertitivo! Am frühen Abend geht ihr einfach in ein Lokal und bestellt einen Aperol Spritz, ein Bier oder einen Wein. Dazu gibt es jede Menge Fingerfood wie Bruscetta, Antipasti, Oliven, manchmal keine Pasta-Gerichte, Sandwiches, Chips und Co. Glaubt mir: auch so werdet ihr satt und es ist so lecker! Das ganze kostet um die 10 Euro, ihr könnt meistens essen so viel ihr wollt.
Von A nach B – Gondeliers, Vaparetto oder zu Fuß?
Eine romantische Fahrt mit einer Gondel – irgendwann werde ich das auch machen. Aber nicht wenn sparen angesagt ist. Für eine 30-minütige Gondelfahrt könnt ihr mit 30-35 Euro pro Person rechnen. Wesentlich günstiger ist dagegen das Vaparetto, der Wasserbus in Venedig. Insgesamt gibt es 15 Linien, die Linie Nr. 1 fährt über den Canale Grande und an den schönen Palazzi vorbei. Wer es eilig hat kann die Nr. 2 nehmen, denn sie hält nicht an allen Stationen. Ich persönlich finde es aber immer noch am schönsten zu Fuß zu gehen. Mit einer Offline-Map ausgestattet (obwohl das jetzt mit Abschaffung der Roaming-Gebühren eh nicht mehr nötig ist) sind wir so kreuz und quer kilometerweit durch Venedig spaziert. So haben wir viel mehr von der Stadt gesehen, uns das Geld vom Vaparetto erspart und die Kalorien der Pizza vom Vorabend auch noch verbrannt.
Sightseeing-Mode: On
Auf meiner Suche nach mehr Low-Budget Tipps für Venedig bin ich auch auf den Venedig City Pass gestoßen. Wer doch das ganze Programm will und trotzdem aufs Geld schauen muss, der ist damit glaube ich ganz gut dabei. Das ganze kostet knapp 80 Euro und so habt ihr gratis Eintritte in Museen, Gondelfahrten und viel mehr inkludiert. Vor allem wenn ihr nach Venedig fliegt, denn hier ist sogar der Flughafentransfer gratis dabei. Hier findet ihr mehr Informationen zum City Pass.
Bianka
Januar 3, 2018Auch mit weniger Geld kann man einen tollen Aufenthalt in Venedig entdecken. Man muss nur konsequent auf einige Dinge achten, wie hier bereits im Artikel erwähnt. So steht einem Besuch dieser tollen Stand nichts entgegen.
Josefine
März 15, 2018Vielen Dank für die praktischen Tipps und schönen Bilder!
Victoria
März 16, 2018Oh danke dir liebe Josefine, das freut mich total! 🙂
Neeltje Forkenbrock
April 10, 2019Sehr nützliche Information, dass der Flug nach Venedig einen City-Pass beinhaltet. Ich habe mich schon gefragt, wie ich den Flughafentransfer am besten gestalten soll. Aber so ist das natürlich ideal, da man sich einfach auf das Kennenlernen von Land und Leuten konzentrieren kann, ohne viel organisieren zu müssen!
Sven Bucher
November 7, 2019Ich plane derzeit einen low-budget Venedig Trip mit meinen Freunden. Der City Pass scheint eine gute Option zu sein. Vor allem, dass dabei der Flughafentransfer schon gezahlt ist, ist klasse. Vielen Dank für Ihren Beitrag zum günstigen Venedig Trip.
Victoria
November 7, 2019Ich wünsche euch viel Spaß in Venedig! Im Herbst bei dem Nebel ist die Stadt besonders toll und was so schön geheimnisvoll!