(English version below)
Nachdem ich euch schon nach Petra und zum anschließenden Kochkurs mitgenommen habe, kommt jetzt endlich mein Video von der gesamten Reise online und dazu habe ich auch gleich meine Bucketlist geschrieben. Bevor ich diese Reise gemacht habe, stand auf meiner Liste nur Petra und das Tote Meer. Wie falsch ich doch lag! Ich bin so froh diese Chance genutzt zu haben und kann euch nur empfehlen euch selbst dieses Land anzuschauen. Aber zuerst das Video um euch auch ein bisschen Lust zu machen.
Und hier geht’s weiter zur Bucketlist:
1 Im Toten Meer Zeitung lesen
Jeder kennt diese Bilder von Leuten die im Toten Meer am Rücken liegen mit einer Zeitung in der Hand. Schaut ziemlich gemütlich aus, ist es aber nicht. Um ehrlich zu sein fühlt es sich eher wie ein Bauchmuskeltraining an und man hat damit zu tun den Kopf oben zu halten um kein Wasser in den Mund oder in die Augen zu bekommen. Achso und noch etwas: am besten am Tag an dem man ins Wasser geht nicht die Beine rassieren, denn durch das Salzwasser kann das ganz schön brennen und man bekommt unschöne rote Pünktchen an den Beinen. Auch wenn man offene Wunden (oder wie in meinem Fall: Blasen an den Füssen hat), kann es schmerzhaft werden. Achtung auch bei den Salzkristallen, die sind richtig glatt und messerscharf. Trotzdem muss man diese Erfahrung gemacht haben, wenn man einmal in Jordanien ist. Übernachtet haben wir übrigens im Crown Plaza Dead Sea, da war es wirklich sehr sehr schön und vor allem das Abendessen war der Hammer. Wenn mir das Salzwasser zu viel wurde, bin ich einfach in den Pool gesprungen.
2 Eine Schlammkur machen
Wenn man dann schon am Toten Meer ist, sollte man sich auch unbedingt mit den Schlamm einreiben. Sieht eklig aus, aber man fühlt sich sofort wieder wie ein Kind. Am besten 15-20 Minuten trocken lassen (soweit dass möglich ist, denn dort schwitzt man ohne Ende) und dann abwaschen. Meine Haut war danach tagelang so weich und zart und auch meine Haare glänzten viel mehr und waren ganz weich und geschmeidig. Zudem macht es Spaß sich ganz schwarz anzumalen.
3 Durch Petra wandern
Die lange in Vergessenheit gefallene Felsenstadt Petra ist auf meiner Bucketlist ganz ganz oben gewesen. Ich habe hier einen ausführlichen Blogpost dazu geschrieben, aber hier eine Kurzfassung: Da müsst ihr UNBEDINGT hin. Das ganze ist so eindrucksvoll, dass mir die Worte fehlen, um dem was ich gesehen habe gerecht zu werden. Egal wie heiß es ist, unbedingt feste Schuhe anziehen mit dicken Sohlen. Und nicht von den Reitern einwickeln lassen.
4 Wadi Rum Wüstentrip
Vor ein paar Wochen habe ich mir im Kino „Der Marsianer“ angeschaut. Während des Filmes dachte ich mir: Hey! Das kommt mir voll bekannt vor, da war ich doch auch schon! Mein Blog heißt zwar GlobeASTRONAUT, aber am Mars war ich dann doch leider noch nicht. In Wadi Rum zu stehen ist schon sehr beeindruckend. Noch cooler ist es aber zu wissen, dass Matt Damon selbst dort nur kurz davor gedreht hat. Wadi Rum ist keine Wüste, wie man sich eine Wüste vorstellt. Es gibt Dünen und Sand, aber vor allem viele Felsen. Wir haben eine Jeep-Tour gemacht und sind mit Kamelen geritten. Man kann auch in einem der Wüstencamps essen, aber das Essen hat mich jetzt nicht umgehauen. Viel schöner ist aber die Atmosphäre, wenn man in einem Zelt mit vielen Kissen mitten in der Wüste sitzt. Das kann schon was. Achja, zurück zum Jeep: manchmal (wie in unserem Fall), kann es passieren, dass der Jeep einfach nicht mehr weiterfahren kann. Wir hatten einen lieben Fahrer, der uns unbedingt zum Wüstencamp bringen wollte, leider hat er je schneller er fahren wollte, sich immer tiefer in den Sand manövriert, bis einfach gar nichts mehr ging. Wir versuchten zu schieben, ihn auszugraben, aber nichts half. Da blieb uns nichts anderes übrig, als auf ein anderes Auto zu warten. Zurück ging es dann mit dem Kamel.
5 Kamelreiten
Das erste Mal als ich auf einem Kamel gesessen bin war ich 8 Jahre alt und in einem All-inclusive Urlaub in der Türkei. Der Mann setzte mich einfach rauf und wollte dann von meinem Vater Geld haben. Das hier in Jordanien war komplett anders. Man reitet mit Beduinen auf dem Kamel durch die Wüste. Genießt die Ruhe und überlegt sich, wie sich wohl ein McDonalds-Sackerl (zu Deutsch: Tüte) hierher verirrt. Trotzdem ist es wunderschön und ganz schön heiß. Mit einem hübschen Tuch auf dem Kopf fühlt man sich sofort wie eine Prinzessin aus Tausendundeine Nacht.
6 Amman
Die Hauptstadt Jordaniens ist trotz eines muslimischen Landes sehr westlich. Ich habe dort Frauen mit Kopftuch, mit Burka, aber auch sehr europäisch gesehen. Wir haben im Le Royal und im Boulevard Arjaan by Rotana geschlafen, beide Hotels kann ich mit besten Gewissen empfehlen. Im Arjaan hatten wir sogar eine Waschmaschine im Zimmer, perfekt um zwischendurch die verschwitzten Sachen zu waschen. Der Ausblick im Le Royal hat aber alles getoppt.
Restauranttipp für Amman: das Kan Zamaan Restaurant, in dem auch die Königin Rania oft essen geht.
7 Ganz viel essen und das beste Getränk überhaupt probieren
Das jordanische Essen hat alles was ich mag: Hummus, Melanzani, Salate, gefüllte Weinblätter, Reis, Hühnchen, viele viele Gewürze und nicht allzu viel Schärfe. Im Prinzip haben wir jeden Tag das selbe gegessen. Hummus, Petersiliensalat, Melanzanipüree, Grillfleisch, Pitabrot, Tomaten, Gurken, Oliven und noch viel mehr. Aber weil es so unglaublich lecker ist, könnte ich das noch ein Jahr lang jeden Tag essen! Dazu Laimon Benanna (100%ig falsch geschrieben): Zitronensaft mit pürierter Minze, und ich bin vollkommen glücklich. Wenn man in Petra ist, kann man dort auch gleich einen Kochkurs in Petra Kitchen machen. Hier habe ich ein Video von unserer Cooking Class gemacht. Der Koch war wirklich sehr sehr nett und hat ein bisschen über uns gelacht, als er meinte, wir sollen jetzt die Salate würzen. Ganz vorsichtig und zaghaft haben wir also gewürzt, bis er uns lachend die Dosen aus der Hand nahm und uns zeigte, was im Nahen Osten „würzen“ heißt. Großzügig aus dem Handgelenk würzte er mit Pfeffer, Kardamon, Zimt und noch vielen anderen Dingen, die ich vorher noch nie gerochen habe. Und schlussendlich war es so lecker, dass ich die Rezepte schon ein paar Mal in Wien nachgekocht habe.
8 Ein bisschen Geschichte (Taufstätte, Berg Nebo, etc.)
Ich bin überhaupt nicht religiös. Um ehrlich zu sein, gehe ich nicht mal an Weihnachten in die Kirche. Den Religionsunterricht habe ich in der Schule durchgezogen, damit der 1er dort meinen Notendurchschnitt hebt. Aber trotzdem bleiben einen die Geschichten hängen. Wenn man in Jordanien ist kommt man an diesen Geschichten nicht vorbei, ganz egal welcher Religion man sich zugehörig fühlt. Es gibt die angebliche Taufstätte von Jesus, den Berg Nebo, an dem Moses gestanden hat, und noch viel mehr. Wir haben beides gesehen und ich war schon beeindruckt. Vor allem bei der Taufstätte steht man 2 Meter vom Westjordanland, das unter israelischer Kontrolle steht, entfernt. Während es dort richtig zugeht und viele Leute sich taufen lassen, ist auf Jordanischer Seite, auf der die richtige Taufstätte angeblich ist, gar nichts los. Wir waren tatsächlich die einzigen im Militärgebiet, in das man ohne Visa und Reisepass gar nicht reinkommt.
9 Ma’in, das Paradies
Ich glaube nach Wadi Rum hat es mir in Ma’in am besten gefallen. Nachdem man tagelang durch tote Landschaft ohne ein Fleckchen Grün gefahren ist, kommt man hier in ein Paradies. Aus den Bergen kommt heißes Wasser mit Wasserfällen ins Tal, alles ist bunt und voller Blumen und unser Hotel, das Six Sense Evason war wirklich ein Traum. Leider waren wir dort nur eine Nacht, aber diese Zeit habe ich glaube ich am meisten genossen. Perfekt um runterzukommen.
10 Auf einen Markt gehen
Ich hatte mich wirklich lange auf einen richtigen Suk gefreut. Leider haben wir so etwas in Amman nicht gefunden, dafür aber einen richtig hektischen Gemüsemarkt. So viel Gemüse auf kleinen Ständen gedrängt und die Einheimischen beim Einkaufen beobachten zu können. Genau so etwas gefällt mir in fremden Städten besonders gut.
11 Nach Israel schauen
Wenn man am Abend am Toten Meer sitzt und die Sonne hinter Israel untergegangen ist, sieht man die Lichter von Jerusalem. Ich fand das wirklich sehr beeindruckend, ein anderes Land so nah, trotzdem kommst du nicht über das Tote Meer, weil es lebensmüde wäre, dort hin zu „schwimmen“.
Fazit: Jordanien ist ein guter Einstieg für den Nahen Osten, weil es zwar arabisch ist, aber doch einen sehr westlichen Hauch hat. Die meisten Menschen können Englisch und wir hatten einen richtig tollen Guide, unseren Nasr, den ich schon vermisst habe, als ich zurück ins Flugzeug nach Wien gestiegen bin. Er sprach perfektes Deutsch und konnte stundenlang Geschichten erzählen. Auch die Umrechnung von Euro in Dinar ist ziemlich leicht und ich hatte in der ganzen Woche nicht eine Sekunde ein Gefühl von Unsicherheit oder Angst, auch wenn ich mal als Frau alleine losgezogen bin.
Transparenz: Kooperation
Alle Reisekosten und Eintritte wurden vom Jordan Tourism Board organisiert und übernommen. Vielen Dank für die Einladung!

Lina
November 26, 2015WOW das schaut so so schön aus! Ich war noch leider nie in Jordanien, aber in Libyen habe ich vor ein paar Jahren auch eine Kamelsafari gemacht das war richtig cool 🙂 aber nach 5 Tagen auf einem Kamelrücken, taten meine Beine ziemlich weh 😀 Das Zitronengetränk klingt super lecker, muss ich unbedingt mal nachmachen 🙂
xx Lina
http://www.glitterypeonies.com
Victoria
November 26, 2015Dankeschön 🙂 sehr lieb von dir 🙂 Oh Libyen klingt toll, da will ich auch mal hin 🙂
Ohja das ist wirklich sehr sehr lecker 🙂 Richtig sommerlich erfrischend 🙂
xx Victoria
Gudrun
November 26, 2015Deine Fotos machen wirklich Lust auf Jordanien, ich hoffe da kommen noch mehr Posts!
Victoria
November 26, 2015Liebe Gudrun 🙂
Dankeschön, es freut mich sehr andere inspirieren zu können 🙂 Insgesamt sind schon 3 online 🙂 Einmal hier über Petra und hier über Jordanisches Essen. Und ein Beitrag kommt noch über ein ganz besonderes Hotel 🙂
Alles Liebe, Victoria
leolas03
Dezember 10, 2017Wow, ein absolut fantastischer Artikel, liebe Victoria! Hätte ich ihn doch vor meiner Reise nach Jordanien gelesen, dann wäre das mit den Beinen und dem Salzwasser vielleicht nicht passiert!!! Ich glaube, meine Jordanien-Tipps wären nicht viel anders als deine – ist schon ein tolles Land, gell? Vielleicht magst du ja auch sehen, was wir dort so erlebt haben – vieles wird dir bekannt vorkommen!
https://reiseweise.net/2017/05/25/jordanien-faszination-und-abenteuer-bei-den-beduinen/
Ganz liebe Grüße, Christina
Victoria
Dezember 10, 2017Liebe Christina,
danke, das ist so lieb von dir! Stimmt, wir haben sehr ähnliche Sachen erlebt, nur die Wüstennacht hab ich leider nicht gemacht (will ich aber unbedingt nachholen!)
Liebe Grüße,
Victoria