{:de}„Take care of it! You’ll need it when you’re leaving Israel.“ Gemeint ist ein kleiner blau-weißer Zettel, den mir der Einreise-beamte am Flughafen Ben Gurion zusammen mit meinem Reisepass nach langem und strengen Blick gibt. Die Eintrittskarte in ein Land, das ich seit vielen Jahren sehen will und endlich bin ich angekommen. Bevor ich es aber genießen kann sollten noch einige Hürden auf uns warten. Den falschen Zug ans andere Ende des Landes genommen, Bettwanzen und ein Taxifahrer der sich als der wahrscheinlich der größte Putin-Trump-Befürworter Israels darstellt…nur um ein paar Beispiele zu geben.
You never get a second chance to make a first impression
Meine ersten Stunden im Heiligen Land waren alles andere als entspannend oder schön. Ich verschönere nichts, ich glaube einen so schlechten Start hatte keine meiner bisherigen Reisen. Aber aus jeder Herausforderung lernt man und eine Sache die ich in Israel lernen durfte war, das man egal wo man auf der Welt ist und egal wie verzwickt und furchtbar eine Situation aussieht, sie 1. meistens gar nicht so dramatisch ist. Und 2. es immer nette Menschen gibt die gerne helfen. Auch wenn man sie gerade erst fünf Minuten kennt, können Israelis mit ihrer Lebenseinstellung plötzlich alle negativen Gedanken und den Ärger verschwinden lassen. Nachdem wir aus unserem Apartment vor den Bettwanzen geflohen sind und kurzfristig umgezogen sind, verbrachten wir unseren ersten Abend in Tel Aviv in der wohl coolsten Bar Tel Avivs. Die Ramesses Bar in Old Jaffa ist genauso wie ich mir Tel Aviv vorgestellt habe: freier Himmel, lockere Atmosphäre, jede Menge Lichterketten und viele neue Freunde. Wir wurden kurzerhand auf eine Geburtstagsparty eingeladen und obwohl wir nur eine Person kannten wurden wir sofort herzlich begrüßt und hatten sofort das Gefühl willkommen zu sein. Die Regel, das der erste Eindruck unumkehrbar ist stimmt also im Fall von Israel zum Glück nicht.

Welcome to Tel Aviv
Eine neue Stadt entdeckt man am besten zu Fuß. Genau das habe ich in Tel Aviv gemacht. Auch wenn es auf der Karte lange erscheint, einmal unterwegs ist der Weg vom Frishman Beach bis Old Jaffa eigentlich gar nicht so lange. Nicht nur weil es so viel zu sehen gibt, vor allem weil Tel Aviv eigentlich gar nicht so groß ist wie es zu Beginn erscheint. Schon der erste Blick auf die Stadt vom Flugzeug aus hat mich staunen lassen und ich konnte es gar nicht erwarten diese Stadt endlich zu entdecken. Die Stadt könnte nicht kontrastreicher sein. Von schicken Vierteln rund um die Rothschild-Gebäude bis zu runtergekommen Straßen wie die Bar Yokhai Street gibt es viel zu sehen.
Man kann Tel Aviv nicht verlassen ohne die folgenden Dinge gemacht zu haben:
- Das beste Shakshuka bei Dr. Shakshuka in Old Jaffa essen
- Bei Sonnenaufgang am Strand sitzen und die unglaubliche Farbe des Meeres sehen.
- Die Stadt von oben sehen. Zuerst schon aus dem Flugzeug aus und dann von der Dachterrasse des Brown Hotels.
- Falafel-Sandwitches bei Hakosem probieren.
- Bleibt auf der Straße mal stehen und schaut euch die einzigartigen Graffitis an!
- Freundschaft mit Israelis schließen. Glaubt mir, das geht ganz leicht!
Während die Einreise eigentlich gar nicht so schlimm war, wie ich sie mir vorgestellt habe, wurde die Ausreise deutlich anstrengender. „Stehen Sie mit jemanden aus Israel in Kontakt?“ „Was haben Sie in Israel gemacht?“ „Wollen Sie nach Israel zurückkommen?“ Wer so viele Stempel aus muslimischen Ländern im Reisepass hat wie Helene und ich wird noch mehr Spaß haben. Türkei, Marokko, Jordanien, Qatar und viel mehr: zu jedem Stempel wurden uns Fragen nach Beziehungen, Dauer des Aufenthalts und und und gestellt. Schlussendlich wurde ein gelber Sticker auf die Pässe geklebt. Was zuerst harmlos erschien und mir gar nicht richtig auffiel, führte dazu, dass wir uns in eine besonders strenge Sicherheitskontrolle einreihen mussten. Mein komplettes Gepäck wurde auseinander genommen und das Schwebestativ versetze sämtliche Beteiligten in Panik. Wenn ich euch einen letzten Tipp geben kann, dann folgender: Rechnet mehr Zeit bei der Rückreise am Flughafen ein und werdet nicht unfreundlich oder ungeduldig, denn das macht alles noch schlimmer!
{:}{:en}“Take care of it! You’ll need it when you’re leaving Israel.“ The immigration official hands over a small blue-white piece of paper at Ben Gurion airport together with my passport afer a long sceptical view. My ticket to a land, which was on my bucketlist for so long and finally I arrived. But before I was able to enjoy this country, a few barriers were still waiting for us. To give you some examples: the wrong train to the other side of the country, bedbucks and a taxidriver, who was the biggest fan of Donald Trump and Wladimir Putin you can find in Israel.
You never get a second chance to make a first impression
The first ours in the holy land were everything else then relaxing or nice. I don’t want to beautify something, I think I never had such a bad start for a new adventure. But with every challenge you’re learning. And one thing I’ve learned in Israel was, that whereever you are, you will always find friendly people who are offering help. Although you knew them for less then five minutes, iraelis have this ability to let all your negativ feelings and anger disappear. After we escaped from the bedbucks in our appartment and moved to another hotel, we spent our first evening in Tel Aviv in the coolest bar you can find. The Ramesses Bar in Old Jaffa is completely like I imagined Israel would be. Open air, casual atmosphere, a lot of string lights and a lot of new friends. Spontaneously we were invited to a birthday party and although we knew only one person, we felt welcome from the first second. So for Israel the saying, that you will never get a second chance to make a first impression, is not true at all.
Welcome to Tel Aviv
The best way to discover a new city is to walk by foot. As long as possible I’m always trying to do this. Although Tel Aviv looks quiet big on a map, it isn’t that big in real live. Once you started walking, it isn’t that far from Frishman Beach to Old Jaffa. There are so many things to see on the way, that you don’t realize how many kilometres you walked. The first view over the city from the airplane will marvel you and I couldn’t wait to start exploring Tel Aviv. The city is full of contrasts. You will find everything: fancy districts around the Rothschild-tower, to shabby streets around the Bar Yokhai street.
You can’t leave Tel Aviv without doing the following things:
- Eat the best Shakshuka at Dr. Shakshuka in Old Jaffa.
- Get up early and watch the incredible color of the sea while sunrise.
- Take a view over the city. First from the airplane and then from the rooftop bar at the brown hotel.
- Try a falafel-pita at Hakosem.
- Take some time for the grafittis all over the streets.
- Make new friends with iraeli. Its easier then you think.
While entering Israel was less difficult then I thought, leaving the country was very exhausting. „Do you know any israeli?“. „What did you do here?“ „Do you want to come back?“. With a lot of stamps from muslim countries, like Helene and me, you will have to answer A LOT of questions. At the end we got yellow stickers on our passports. First I was happy that the questioning was over, but then we had to wait in a special securtiy controll because of that sticker. They checked my whole luggage and my hand-held stabilizer triggered a little panic-attack for all participants. So the last advice I can give you: include enough time on you last day for the airport. And don’t get impatient or unfriendly!

Christine
April 14, 2017Wow, dein Beitrag macht richtig Lust auf Tel Aviv! Ich hab in letzter Zeit so tolle Bilder und Beiträge über die Stadt gelesen, dass es auf meiner Reisewunschliste immer weiter nach oben rückt 🙂
Victoria
April 16, 2017Vielen Dank! 🙂 Ja du musst unbedingt mal hinfahren! 🙂
Liebe Grüße,
Victoria
Miuh
April 19, 2017Sehr spannend und ehrlich geschrieben! Israel und Tel Aviv reizen mich immer wieder, doch aus verschiedenen Gründen (unter Anderem Ein- und Ausreise, sowie die Möglichkeit, in einen Anschlag zu geraten), haben mich bisher davon abgehalten. Wahrscheinlich brauche ich noch einiges mehr an input, bis ich es wage… Liebe Grüsse, Miuh
Victoria
April 19, 2017Hallo!
Ich habe die Reise auch aus den selben Gründen wieder aufgeschoben, ich hatte auch Sorge wegen des israelischen Stempels im Pass (denn es jetzt eh nicht mehr gibt) und das ich deswegen in anderen Ländern Schwierigkeiten kriegen würde. Zur Zeit als ich in Israel war gab es Anschläge in Haifa, in Tel Aviv haben wir aber nichts davon bemerkt. Ich kann dir nur raten den Schritt zu wagen, es lohnt sich auf jeden Fall!
Liebe Grüße,
Victoria
Larissa Behrmann
Juni 24, 2020Auch ich habe schon öfters das Problem gehabt mit Bettwanzen auf Reisen. Es ist aber schön zu sehen, dass du gut mir der Situation umgegangen bist und den Urlaub trotzdem genossen hast. Letztes Jahr haben wir diese fiesen Dinger nach Hause mitgenommen, aber sind sie durch eine natürliche Bekämpfung von Bettwanzen losgeworden.
Jay Jorgenson
Oktober 28, 2020Was für ein hilfreicher Artikel zum Thema Bettwanzen! Das ist alles echt gut zu wissen. Die Informationen werde ich mir zu Herzen nehmen für die Zukunft.